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Zusammenfassung

Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung von Eigenschaften effektiver Hamiltonfunktionen für das 2-dimensionale Sine-GORDON-Modell auf dem Gitter.

Es wurden mehrere RG-Transformationen (z. B. GAUSS-Blockspins mit verschiedenen -Parametern) und diverse Parametrisierungen der effektiven Hamiltonfunktionen studiert.
Um die Güte der unterschiedlichen Approximationen zu bewerten, benutzte ich zwei Kriterien:

Die Einstimmung auf das KT-Szenario begann mit einer kleinen Studie über das Verhalten der Schichtdicke für große Gitter. Das von der KT-Theorie vorausgesagte Verhalten in der rauhen Phase wurde dabei präzise bestätigt.
Für das Studium der effektiven Hamiltonfunktion wurden zuerst die Impuls-Null-Potentiale berechnet. Es hat sich gezeigt, daß sich diese sowohl in Störungstheorie als auch durch Monte-Carlo-Simulation mit fixierten Blockspins gut berechnen lassen. Die verwirrende Vielfalt von Möglichkeiten, die effektive Hamiltonfunktion zu nähern, eröffnet sich erst jenseits von Impuls Null.
Es wurde zunächst ein einfacher kinetischer Term bestimmt, der dadurch festgelegt ist, daß er bilinear in den Feldern ist und für ein konstantes Feld verschwindet. Aus diesem Term ließ sich dann die Temperatur der effektiven Hamiltonfunktion bestimmen. Tests der Güte einer solchen Approximation nach den beiden oben beschriebenen Kriterien zeigten, daß offenbar noch wesentliche Wechselwirkungsterme zur Beschreibung der effektiven Theorie fehlten.

Aus diesem Grund wurden Wechselwirkungen in vierter Feldpotenz betrachtet. Der RG-Fluß für diese Wechselwirkungen erwies sich als konsistent mit der Annahme, daß die RG-Fixpunkte des Sine-GORDON-Modells in der rauhen Phase freie Theorien sind. Aber auch mit Hilfe der quartischen Wechselwirkungen konnte man zu keiner brauchbaren Approximation der effektiven Theorie gelangen.
Die vollständige Summation über Wechselwirkungen beliebiger Feldpotenzen in erster Ordnung Störungstheorie der Fugazität führte zur A-Kern-Entwicklung der effektiven Theorie. Mit Hilfe dieser Entwicklung gelangte man zu Approximationen der effektiven Theorien, die gute Ergebnisse für die Iteration des RG-Flusses lieferten. Es konnten zudem die Schichtdicken der effektiven Theorien mit sehr kleinen Abweichungen reproduziert werden.
MC-Simulationen mit der exakten effektiven Theorie haben gezeigt, daß bei entsprechender Wahl der RG-Parameter im Vergleich zur Ausgangstheorie schon auf kleineren Gittern ein asymptotisches Verhalten der Schichtdicke zu beobachten war. Dieses Verhalten konnte natürlich auch mit den effektiven Hamiltonfunktionen in der A-Kern-Approximation erreicht werden. Leider ist die Freude an diesem Erfolg durch die Tatsache getrübt, daß die A-Kern-Approximationen für praktische MC-Simulationen zu unhandlich sind.
Vielleicht kann man zusammenfassend sagen, daß es noch neuer Ideen bedarf, um wirklich zu einer iterierbaren, berechenbaren RG mit kleinen Fehlern zu gelangen.



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Dienstag, 6. September 1994, 17:45:39 Uhr MES