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© Physikzentrum Bad Honnef

798. WE-Heraeus-Seminar at Physikzentrum Bad Honnef

Die starke Wechselwirkung und ihre theoretische Beschreibung im Rahmen der Quantenchromodynamik (QCD) spielen am Large Hadron Collider (LHC) am CERN in Genf und dem in Bau befindlichen Electron Ion Collider (EIC) am Brookhaven National Laboratory in New York eine wichtige Rolle. Vorwärts gestreute Protonen und Kerne sind dabei von besonderem Interesse, denn sie erlauben hochaufgelöste Strukturuntersuchungen dieser stark gebundenen Zustände von Quarks und Gluonen, am EIC sogar in drei Dimensionen. Ermöglicht werden diese durch spezielle Detektoren, über die ATLAS und CMS bereits verfügen, die für ALICE in Bau und den EIC geplant sind, und die spezielle Geometrie des LHCb-Experiments.

Am Heraeus-Seminar und LHC-Arbeitsgruppentreffen zu diesem Thema, das vom 23.-27. Oktober 2023 am Physikzentrum in Bad Honnef stattfand, nahmen 32 weltweit führende Expertinnen und Experten aus Europa und den USA und fast ebenso viele jüngere Forschende teil. Deutlich wurde bei dieser Tagung der enorme Fortschritt in den vergangenen zehn Jahren nicht nur zur Proton-, sondern auch zur Kernstruktur. Intensiv diskutiert wurden die Fragen, wie eindeutige Signale der theoretisch erwarteten Gluon-Saturation gewonnen oder sogenannte Odderon-Zustände zweifelsfrei nachgewiesen werden können. Spektakulär war auch die Entdeckung der Licht-an-Licht-Streuung, die nun zur Suche nach dunkler Materie und neuen Wechselwirkungen genutzt wird.

Großen Raum nahmen Diskussionen zum zukünftigen experimentellen Programm in der Hochluminositätsphase des LHC, mit der Forward Physics Facility am CERN und speziellen Detektoren am EIC sowie in kosmischer Strahlung ein. Mögliche Entdeckungen könnten dann neue exotische Hadronen, das anomale magnetische Moment des Tau-Leptons oder Axionen sein, angepasste Strahloptik und gesteigerte Sensitivität sowie Haltbarkeit der Detektoren vorausgesetzt.

Mit seinem intensiven und vielseitigen wissenschaftlichen Programm, eingeladenen längeren und weiteren kürzeren Vorträgen, Postern und Diskussionen war das Seminar ein großer Erfolg und weckte den Wunsch nach Fortsetzung und noch intensiverer Zusammenarbeit. Drei der hervorragenden Beiträge der jüngeren Teilnehmer wurden mit Posterpreisen ausgezeichnet. Unser herzlicher Dank gilt der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für die großzügige finanzielle und professionelle organisatorische Unterstützung sowie dem Team des Physikzentrums für die hervorragende Betreuung während des Seminars.

Das Seminar wurde von Prof. Paul Newman, Universität Birmingham, Prof. Christophe Royon, Universität Kansas und Humboldt-Forschungspreisträger an der Universität Münster, und Prof. Michael Klasen, Universität Münster, organisiert.

Dissertationspreis Zeinstra
© Uni MS

Universität Münster ehrt Autoren der 15 besten Dissertationen

Festakt im Hörsaalgebäude / Jeweils 3.500 Euro Preisgeld

In einer Feierstunde hat das Rektorat der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster 15 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit einem Dissertationspreis des Jahres 2022 ausgezeichnet. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz müssen die Dissertationen ein hohes Maß an Originalität aufweisen und einen bedeutsamen Beitrag zur aktuellen Forschung leisten. WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und die Prorektorin für akademische Karriereentwicklung und Diversity, Prof. Dr. Maike Tietjens, verliehen die Preise, die mit jeweils 3.500 Euro dotiert sind. Das Preisgeld dient der Förderung von Forschungsarbeiten der Preisträger an der WWU oder an einer anderen nationalen oder internationalen Hochschule.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist für die Universität Münster eine zentrale strategische Aufgabe. Die Vergabe der Dissertationspreise für herausragende Doktorarbeiten gehört traditionell dazu. „An der Universität Münster promovieren jedes Jahr zahlreiche junge Talente. Sie haben allen Grund, stolz auf ihre Leistung zu sein, und sie können zuversichtlich nach vorne schauen. Das Rektorat freut sich, sie ehren und unterstützen zu dürfen und wünscht ihnen eine glänzende Zukunft“, sagte Maike Tietjens.

Ausgezeichnet wurden:

Dr. Nika Höfler (Evangelisch-Theologische Fakultät), Dr. Maria Katharina Bebber (Katholisch-Theologische Fakultät), Felix Fouchard (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Jan-Gerrit Grotenhermen (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften), Dr. Alina Burghard (Medizinische Fakultät), Judith Elisabeth Küper (Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften), Dr. Christina Nieder (Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft), Berit Hummel (Fachbereich Geschichte/Philosophie), Dr. Fridtjof Bigalke (Fachbereich Philologie), Dr. Thomas Godland (Fachbereich Mathematik und Informatik), Dr. Sybrand Zeinstra (Fachbereich Physik), Dr. Felix Strieth-Kalthoff (Fachbereich Chemie und Pharmazie), Dr. Nicole Pogodalla (Fachbereich Biologie), Dr. Ramona Julia Heim (Fachbereich Geowissenschaften) und Prof. Dr. Timm Siering (Musikhochschule).