Zur Absicherung des Erfüllungsrisikos benötigt jeder der einen Futurekontrakt kaufen will ein Marginkonto, auf dem die durch die täglichen Kursschwankungen des Futures sich ergebenden Gewinne oder Verluste verbucht werden. Bei Kauf eines Kontraktes muß hierbei eine Sicherheitsleistung (Ertseinschuß oder Initial Margin, and der Deutschen Börse: Additional Margin) eingezahlt werden. Der Initial Margin wird dabei so bemessen, daß er die größte für möglich erachtete Tagesschwankung (worst case) auffangen kann. Bei für den Akteur negativer Kursentwicklung muß dann das durch die aktuellen Verluste belastete Marginkonto wieder aufgefüllt werden (Nachschüsse oder Variation Margin) so daß die hinterlegte Summe stets mindestens dem Initial Margin entspricht. Ist er dazu nicht in der Lage wird seine Position automatisch glattgestellt, d.h. sein Kontrakt zum aktuellen Kurs weiterverkauft. Dadurch ist garantiert das der Future erfüllt werden kann und keine Partei ausfällt. Diese Sicherheit ist ein wesentlicher Vorteil eines Futures gegenüber eines ungesicherten Forwards. Außerdem ermöglicht dies die unmittelbare Realisierung der aktuellen Gewinne und Verluste.
Beispiel: Angenommen, Kunde A kaufte am 13.1.2000 einen FDAX(Mar 00) Kontrakt zum Schlußkurs von 7009.00 DM (long position, Spekulation auf steigenden DAX oder Absichern geplanter Aktienkäufe gegen steigenden DAX) von Kunden B (short position, Spekulation auf fallenden DAX oder Absichern eigener Aktien gegen fallenden DAX).
Bei einem Settlementpreis am 14.1.2000
von 7229.00 DM beträgt die Wertänderung
eines FDAX(Mar 00)-Kontraktes
(mit einem Wert von 25 Euro pro Indexpunkt, wie oben angegeben)
Nehmen wir an der Initial Margin sei auf 15000 EUR pro Kontrakt festgelegt. Dann ergibt sich nach Abschluß der Handelsperiode am 14.1.2000 für das Marginkonto der folgende Kontostand:
A (long position) | B (short position) | |||||
Datum | Kontostand | Gutschrift | Belastung | Gutschrift | Belastung | Kontostand |
13.1.2000 | 15000 EUR | - | - | - | - | 15000 EUR |
14.1.2000 | 20500 EUR | 5500 EUR | - | - | 5500 DM | 9500 EUR |
A kann seinen Gewinn unmittelbar verwenden (z.B. abheben), B hingegen bekommt einen Margin Call und muß sein Konto wieder auf den Stand des Initial Margin (15000 EUR) auffüllen. Ist dazu nicht in der Lage, wird seine Position glattgestellt, d.h. die Clearingstelle kauft stellvertretend für B eine kompensierende Long-Position zu dem aktuellen Kurs. B hat dadurch einen Verlust von 5500 EUR realisiert. Das Marginkonto wird nach jedem Handelstag aktualisiert (marked to market).