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Hat man den Preis einer Call-Option berechnet
findet man den Preis einer Put-Option mit demselben Basispreis
und demselben Fälligkeitstermin anhand folgender Überlegung.
Ein Portfolio, bestehend aus
1. einem Underlying (Long-Position),
2. einer gekauften Put-Option (Long-Position)
und
3. einer verkauften Call-Option (Short-Position)
hat am Fälligkeitstag
genau den (risikofreien) Wert .
In der Tat,
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unabhängig von .
(Siehe Abb. 15.)
Es muß also gelten
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(69) |
oder das Underlying zue Zeit gekauft und
entsprechend abgezinst
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(70) |
Die Abhängigkeit des Preises einer Put-Option
vom aktuellen Underlyingkurs ,
Zeit zur Fälligkeit = , und Zinsrate
ist in den Abbildungen 12 - 14
dargestellt.
Man sieht, daß bei Put-Optionen
Zins- und Volatilitätseffekt
gegenläufig arbeiten.
Bei Call-Optionen, dagegen, wirken beide Effekte gleichsinnig.
Man überlegt sich leicht, daß die Tatsache,
daß der Preis einer Put-Option
unter der Geraden, die die Differenz darstellt, liegen kann,
eine sofortige Einlösung der Option lohnend machen würde.
Bei europäischen Optionen ist dies nicht möglich,
Preise amerikanischer Put-Optionen aber dürfen aus diesem Grunde
nicht unter der Differenz liegen.
Bei Call-Optionen, deren Preis ja über liegt,
ist eine frühzeitige Einlösung dagegen nicht sinnvoll.
Eine Formelsammlung zur Bepreisung
verschiedenster anderer Varianten von Optionen
findet man beispielsweise in [5].
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Joerg_Lemm
2000-02-02